INT0400118 – Natur+Oder

Beschreibung

Hauptziel des Projekts ist die gemeinsame Entwicklung und Umsetzung grenzüberschreitender Lösungen für die Erhaltung und Weiterentwicklung der biologischen Vielfalt.

Dies erfolgt im Projekt auf zwei Ebenen: durch die Harmonisierung der Managementpläne der Schutzgebietsverwaltungen sowie durch die Umsetzung einer konkreten Managementmaßnahme zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Avifauna in Überschwemmungsbereichen der Oder, an der deutsch-polnischen Grenze gelegen. Kleingewässer – Altarme, Torfmoorgruben, Wiesentümpel und kleine Teiche – gehören zu den am schnellsten verschwindenden Lebensräumen, weshalb an der deutsch-polnischen Grenze gemeinsame Maßnahmen zur Erhaltung, Sicherung und Verbesserung dieser Lebensräume erforderlich sind. Diese Kleingewässer sind die Heimat zahlreiche Sumpf- und Wasservögel, die einen wesentlichen Teil der biologischen Vielfalt in den Auen der Oder bilden. Um ihre Population zu stabilisieren und die Entwicklung zu sichern, sind weite, flach überflutete Gebiete erforderlich. Besondere Bedeutung hat dies im Frühjahr und im Frühsommer. Der Wasserstand sollte dann auf einem Niveau von 0,0 m bis 0,3 m über Flur gehalten werden, mit Vertiefungen von bis zu 1,2 m. Das Gewässer sollte die Möglichkeit bieten, die Höhe des Wasserstandes zu kontrollieren. Die Schaffung solcher Reservoirs ermöglicht es, vor allem in trockenen Zeiten sichere Nist-, Futter- und Schlafplätze für Wasser- und Sumpfvögel zu schaffen, insbesondere für rückläufige Arten, d. h: Spießenten, Pfeifenten, Schnatterenten, Knäkenten, Löffelenten, Krickenten, Brandgänse, Kiebitze, Goldregenpfeifer, Dunkelwasserläufer, Rotschenkel, Bruchwasserläufer. Die aktiven Schutzaufgaben im Rahmen des Projekts sind eine Ergänzung zu den Schutzplänen für das im Jahr 2023 eingerichtete Naturschutzgebiet „Gänsebastion unter Alte Rudnitz“. Dabei handelt es sich um ein Gebiet mit einer Gesamtfläche von 724,20 ha in der Gemeinde Cedynia, dessen Schutzziel darin besteht, die besonderen Naturwerte des Ökosystems eines ausgedehnten, periodisch überfluteten alten Flussbettes zwischen der Oder und der Straße Stary Kostrzynek – Stara Rudnica – Siekierki als wertvolles Mosaik von Lebensräumen zu erhalten, die Brut-, Nahrungs- und Schlafplätze für Vögel von regionaler und überregionaler Bedeutung darstellen.

Die zweite Herausforderung im Projekt ist die Harmonisierung der Management- und Schutzmaßnahmen zwischen den Schutzgebietsverwaltungen. Sie erfolgt in einem mehrstufigen Prozess, der mit der Erarbeitung eines gemeinsamen naturschutzfachlichen Leitbildes beginnt. Darauf aufbauend wird eine gemeinsame Schutz- und Entwicklungsstrategie für das Untere Odertal sowie ein konkreter Management- und Maßnahmenplan für den NLP UO erarbeitet und abgestimmt. Dank der Harmonisierung der deutsch-polnischen Schutzpläne für dieses grenzüberschreitende Gebiet und der ergänzenden aktiven Schutzmaßnahmen, die nach den jeweiligen Gebietsvorgaben durchgeführt werden, wird die Biodiversität durch die Verbesserung des Lebensraumzustands und die Erhöhung der biologischen Vielfalt in bisher lebensraumarmen Gebieten gut erhalten und bewahrt. Ein wirkungsvoller, aktiver Schutz gestattet die Bereitstellung guter Bedingungen für viele Wasser- und Sumpfvogelarten. Die Seltenheit dieser Arten wird ein Magnet für Naturbeobachter aus ganz Europa sein.

Ziel dieses Projekts ist es, das Gebiet des Einzigartigen Unteren Odertals als ein zusammenhängendes grenzüberschreitendes Naturgebiet „ohne Grenzen“ darzustellen, in dem die Partner die biologische Vielfalt pflegen und sie auf nachhaltige Weise im Rahmen von organisierten Beobachtungen für naturbewusste Touristen zeigen.

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