INT0100048 – Wege zur Kunst in Pommern
Beschreibung
Die Einheit der grenzüberschreitenden Kulturlandschaft Pommern ist für Bewohner und Besucher der Region oft schwer zu erkennen, weil Sprachbarrieren und unterschiedliche kulturelle Prägungen den Zugang zu kulturellen Angeboten oft erschweren.
Das Projekt zielt darauf ab, die Zusammengehörigkeit durch museale Präsentationen sichtbar und durch Kabinette für wechselseitige Leihgaben, durch eine digitale Ausstellung, durch mehrsprachige Kataloge und Multimediaguides besser erlebbar und für alle zugänglich zu machen. Davon profitieren in erster Linie die Besucherinnen und Besucher der Partnermuseen, Bewohner der Grenzregion ebenso wie überregionale und internationale Gäste.
Die Ausstellungen widmen sich dabei Themen, die für die regionale Identität von zentraler Bedeutung sind: In Greifswald steht mit dem berühmtesten Maler der Romantik Caspar David Friedrich eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Region im Zentrum, während die Stettiner Ausstellung den Fokus auf die doppelte Identität im Spiegel der deutschen und polnischen Kunst legt. Die Ausstellungen werden durch die innovative thematische Ausrichtung anschlussfähig an aktuelle Identitätsdiskurse und eröffnen zugleich neue Perspektiven auf das gemeinsame kulturelle Erbe. Wie bereits die in vorangehenden Interregprojekten entstandenen Ausstellungen ergänzen sie sich und machen den Besuch beider Museen zusätzlich lohnend. Neuartig ist auch eine interaktive multimediale Installation, die die Zusammengehörigkeit der Partnermuseen durch Kurzfilme erfahrbar macht und den Besuch des Partnermuseum zusätzlich attraktiv macht und dazu beiträgt, den grenzüberschreitenden Kulturtourismus in der Region zu bereichern und zu beleben.
Ein gemeinsames Bewusstsein für das gemeinsame Kulturerbe kann nur entstehen und vermittelt werden, wenn ihm eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des deutschen und des polnischen Museums zugrunde liegt und die unterschiedlichen Sichtweisen und kulturellen Prägungen nicht übergangen, sondern miteinander ins Gespräch gebracht werden. Das gemeinsame Projekt bietet hier die Möglichkeit, an eine über Jahre gewachsene Gesprächskultur anzuknüpfen und die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. Vorurteile abzubauen und den Dialog zwischen den Zentralmuseen der Region ist gerade in der gegenwärtigen, durch den Ukrainekrieg verursachten europäischen Krisensituation besonders wichtig, denn wir sind mehr denn je auf gegenseitiges Vertrauen und Verständnis angewiesen. Das gemeinsame Projekt trägt dazu bei, dass wir in dieser Situation enger zusammenrücken und die Erschließung und Vermittlung des gemeinsamen kulturellen Erbes durch zeitgemäße, attraktive und innovative Vermittlungsformate zu unserer gemeinsamen Aufgabe zu machen.